Ironman Worldchampionships in Hawaai, 11. Oktober 2008:

WETTKAMPFWOCHE UND LIFECOACH TRAINING CAMP:

Nach einem eintägigen Zwischenstop in San Francisco, bin ich ohne Probleme am Freitag, dem 3. Oktober 2008, in Kona angekommen und ich konnte noch am gleichen Tag meinen Radtresor bei Bikeworks, dem besten Radfachgeschäft in Kona abgeben. Obwohl ich vergessen hatte, einen Termin für den Zusammenbau meines Bikes und ein Service zu vereinbaren, wurde mein Rad noch am gleichen Tag fertiggestellt. Ich konnte mich in der Zwischenzeit mit einem Lauf am Alii Drive und Schwimmen am Wettkampfkurs entspannen.

Am Samstag morgen um 7:30 Uhr, habe ich mich gleich beim LifeCoach Training Camp angemeldet. Ich hatte während meiner Vorbereitunsgzeit in Cambridge schon regen email Kontakt mit dem LifeCoach Team und bei meiner Ankunft im Camp wurde ich daher sofort von einem Coach, Mark, angesprochen. Er stellte sich als Läufer und Radfahrer vor und als Lifeguard und Schwimmtrainer im Training camp. Ich erzählte ihm kurz von meinen Leistungen, und nach dem Seminar über Open-water swimmning haben wir uns am Schwimmstart getroffen. Die meisten Athleten im Camp waren Amateure außer zwei Profi-Athletinnen, Katya und Lindsey. Wir wurden von zwei Trainern, Mark und Paul trainiert und sie haben uns in zwei Kayaks auf dem Schwimmkurs begleitet. Ein weiterer Trainer, Mark Shorter, war ebenfalls für die Weltmeisterschaften qualifiziert und er hat neben seiner eigenen Vorbereitung für den Wettkampf sogar noch bei unserem Coaching mitgeholfen. Nach 15 Minuten aufwärmen, haben wir ca. 20 25 m sprints absolviert. Danach haben wir drafting geübt in 200m Intervallen. Ich habe versucht, Katya zu draften, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie schnell die erfahrenen Profis schwimmen und auch um die Wettkampfsituation zu üben. Danach sind wir 8-Minuten Intervalle in Renntempo geschwommen, und haben die drafting Partner gewechselt. Den Rückweg zum Strand konnten wir dann ohne Unterbrechung und unabhängig voneinander schwimmen. Mark und Paul haben unsere Schwimmtechnik beobachtet und ich habe von beiden Trainern sehr positive Kritik erhalten. Ich wurde nur aufgefordert, mein Tempo zu erhöhen und meinen Focus im Wettkampf ganz auf die Schwimmstrecke zu legen. Es war eine komplett neue Erfahrung für mich, so detaillierte Kommentare und verständliche Instruktionen zu erhalten. Nach dem 2-stündigen Schwimmtraining habe ich mir dann noch einen neuen BlueSeventy speedsuit in Bikeworks gekauft.

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Am Samstag nachmittag habe ich mein Rad in Bikeworks abgeholt und habe erfahren, daß ich bereits die zweite Kette in diesem Jahr verbraucht hatte. In Vorbereitung für die Weltmeisterschaften in Hawaii hatte ich an 14 time trials, 2 Ironman Triathlons, 2 Halbironman Triathlons und den Duathlon Staastsmeisterschaften teilgenommen und gemeinsam mit all dem harten Radtraining, habe ich es auf drei Radketten in nur 6 Monaten geschafft! Ich habe dann das Rad 1.5 Stundem am Radkurs getestet.

Sonntag morgen um 9 habe ich an einem LifeCoach Seminar teilgenommen, in welchem wir die Radstrecke detailliert besprochen haben. Danach habe ich mich dem Camp für ein Radtraining angeschlossen, wir haben unsere Räder auf einen Truck geladen und sind die Radstrecke im Auto abgefahren. Ca. 20 Meilen vor dem Turnaround Point in Hawi haben wird unsere Räder abgeladen und sind diese 40 Meilen des Radkurses in absoluten Höllentempo abgefahren. Ich mußte mich wirklich anstrengen, um mit Katya mithalten zu können. Es herrschte starker Wind und es war sehr schwer, das Rad bei diesen Sturmböen festzuhalten und dabei noch dieses Wahsinnstempo zu fahren, vorallem bergab. Meine Füße sind wirklich heiß gelaufen von der Hitze und sind während des Trainings immer mehr angeschwollen. Ich hab erkennen müssen, daß meine geschlossenen Radschuhe für diese extreme Hitze nicht geeignet waren und daß ich mir so schnell wie möglich neue Schuhe kaufen mußte. Lindsey hat vorgeschlagen, ohne Socken zu fahren und bei den Aid-Stations kaltes Wasser in die Schuhe zu gießen, um die Füße zu kühlen. Ich dachte nur, daß die Weltmeisterschaften nicht die beste Gelegenheit waren, um zu testen, ob ich ohne Socken radfahren kann und ich hatte Angst, meine Füße aufzuscheuern und damit meinen Lauf zu gefährden. Außerdem hatte die Hitze meine Sohlen teilweise von den Schuhen gelöst und ich hatte Angst, daß meine Schuhe im Wettkampf auseinanderfallen würden. In den Weltmeisterschaften 2006 hatte ich keine Probleme mit den Radrennschuhen gehabt und an solche Schwellungen in meinen Füßen konnte ich mich auch nicht erinnern. Die Weltmeisterschaften 2008 würde ich mit diesen Schuhen aber nicht mehr schaffen und deshalb mußte ich neue kaufen.

Zurück in Kona habe ich es dann gerade noch bis in mein Hotel geschafft und dort bin ich dann wegen der Hitze, der Aufregung und der Anstrengung zusammengebrochen. Die LifeCoach Party am Abend habe ich abgesagt und habe stattdessen einen entspannenden Lauf am Alii Drive gemacht.

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Am Montag morgen habe ich nochmals an einer 3000 Meter Schwimmsession teilgenommen und wir sind einen großen Teil der Schwimmstrecke geschwommen, wieder begleitet von Mark und Paul in Kayaks. Mark hatte mein Training nun vollkommen übernommen und mit einem Lifeguard an meiner Seite konnte ich mich auf mein Schwimmen konzentrieren. Ich habe versucht, mein Tempo in Intervallen zu erhöhen. In der Nachbesprechung im Seminarraum hat Paul mich nochmal gedrängt, mich die restliche Woche und auch im Wettkampf ausschließlich auf das Schwimmen zu konzentrieren. Mark hat mich noch beruhigt, da er wußte wie nervös ich wegen meiner Schwimmzeit war und er hat nur gemeint, daß meine Laufzeit und meine Radzeit das wettmachen würden.

Am Nachmittag habe ich mich dann ins Massagezelt gelegt und meine Beine behandeln lassen mit einer sehr schmerzhaften ‘deep release’ Massage. Laut Arzt und Masseur war meine Beinmuskulatur deutlich überbeansprucht und es wurde mir geraten, meine Beine rasten zu lassen, und vorallem das Radfahren für den Rest der Woche einzustellen. Ich sollte am nächsten Tag wiederkommen zu einer Behandlung meines Rückens and am Tag danach nochmals für eine Massage meiner Beine.

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Am Dienstag morgen bin ich wie mir vom Arzt am Montag geraten wurde, 20 Minuten geschwommen und dann nochmals zurück ins Massagezelt gegangen. Dort habe ich dann einen weiteren sehr netten Arzt kennengelernt, der sich als Masseur von Chris McCormack vorgestellt hat. Er hat sich meine Rückenmuskulatur genau angesehen und mir ernsthaft geraten, Krafttraining im Fitneßcenter zu machen, um meine Muskulatur auszugleichen und Langzeitschäden vorzubeugen. Er hat mir auch empfohlen, mich mehr auf mein Schwimmen und Laufen zu konzentrieren, da das viele Radfahren meinen Rücken bereits geschädigt hätte und ich daran arbeiten müßte, diese Schäden wieder auszugleichen. Nach einer sehr schmerzhaften Behandlung wurde mir dann eine Kühltherapie verordnet: ich sollte alle 2 Stunden 20 Minuten lang eine Eispackung für meine überanspruchte Muskulatur machen, vorallem am Rücken, aber auch an den Beinen; das sollte ich den Rest der Woche machen; mein Schwimmtraining könnte ich weitermachen und auch Laufen, Radfahren sollte ich aber nicht.

Den Rest des Tages habe ich also meinen Körper auf Eis gelegt und am Abend bin ich noch eine Stunde gelaufen. Dabei habe ich einen LifeCoch coach am Alii Drive getroffen, der mir letzte Instruktionen für die Vorbereitung auf den Wettkampf gegeben hat.

 Am Donnerstag habe ich mein übliches 20 minütiges Schwimmtraining gemacht und nach dem Schwimmen habe ich Mark am Gatorade Stand getroffen. Leider war ich an diesem Tag sehr beschäftigt, da ich noch eine Massage hatte und danach noch meine neuen Radschuhe, meinen neuen Helm, meine neuen Handschuhe und meinen neuen Blue70 Speedsuit von Bikeworks abholen mußte, und deshalb konnte ich nicht warten, bis er mit seiner Arbeit fertig war. Am Nachmittag habe ich es dann doch noch geschafft und ihn auf der Expo beim LifeCoach Stand getroffen. Auf der Expo habe ich dann auch noch eine Einladung von Chris erhalten, beim Ironman UK und Ironman 70.3 UK in 2009 zu starten.

Ich konnte danach frohen Mutes am PRO race briefing teilnehmen, wo ich kurz Hannes Hempel getroffen habe, als wir auf unsere Fotos und Anmeldung bei der Rennleitung gewartet haben. Dort wurden auch die Namen der Athleten ausgerufen, die zum Dopingtest mußten und ich war nicht dabei.

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Am Freitag morgen habe ich bei meinem Schwimmtraining meinen neuen Speedsuit getestet. Danach mußte ich mein Rad und meine transition bags abgeben. Ich beschloß, dieses mal meine Schuhe bereits beim Einchecken am Vortag des Rennens am Rad zu befestigen und auch meinen Helm und meinen Radcomputer am Rad zu lassen. Damit mußte ich mich am Renntag nur noch um das Aufpumpen meiner Laufräder kümmern. Während des Eincheckens hatte ich meinen eigenen persönlichen Helfer und das hat mich sehr beruhigt. Sie muß bemerkt haben wie nervös ich war, denn ich konnte kaum mein Rad für das Rennen fertig machen. Ich war wirklich erleichtert als ich die transition area verlassen konnte und mich mit dem LifeCoach Team treffen konnte. Mark Shorter hat mir bei dieser Gelegenheit angeboten, mir am Sonntag nach dem Rennen beim Einpacken meines Rennrades zu helfen. Da wir beide im gleichen Hotel, dem Kona Seaside wohnten, war es einfach für ihn, am Sonntag morgen zu meinem Zimmer zu kommen. Er hat mir noch seine Handynummer gegeben, damit ich ihn jederzeit erreichen konnte.

Am gleichen Tag habe ich auch noch einen Sponsor für Unterkunft gefunden, damit ich auch in Zukunft an Training und Wettkämpfen in Hawaii teilnehmen könnte. Ich würde am Sonntag nach dem Rennen von meinem Sponsor abgeholt werden und könnte dann die letzten 3 Tage in ihrem Haus wohnen.

DIE WELTMEISTERSCHAFTEN 2008:

Mein Hotel, das ‘Kona Seaside’, war nur 100 Meter vom Start enfernt und somit konnte ich am Wettkampftag einfach zu Fuß hingehen. Aber es war am Abend vor dem Wettkampf sehr laut, da die Zuschauertribüne aufgebaut wurde und die Lautsprecher getestet wurden. Ich konnte nicht wirklich schlafen und als ich um 4 Uhr morgens aufgewacht bin, war ich totmüde. Ich habe nur schnell meine drei Powerbars als mein Früstück gegessen und mich für das Rennen fertiggemacht und bin dann zum Start gejoggt. Nach dem bodymarking habe ich meine Räder aufgepumpt und konnte dann sogar noch schnell meine Pumpe in mein Hotel zurückbringen. Ich habe mich mit Hannes Hempel am Start bei seinem Rad getroffen und wir haben uns noch gegenseitig Glück gewünscht und vereinbart, uns im Ziel um 7 Uhr abends zu treffen. Im Aufwärmbereich habe ich dann noch Bella Comerford und Steven Bayliss getroffen, die ich von meinen zahlreichen Ironman UK kannte. Ich habe mich wie üblich neben ihnen aufgewärmt und wir sind dann noch gemeinsam ins Wasser gelaufen. Ich bin als eine der ersten Schwimmer ins Meer geschwommen, um mich aufzuwärmen und ich war sehr nervös wegen der hohen Wellen. The PRO Schwimmstart war um 6:45 und das war mit Sicherheit die härteste Erfahrung meines Lebens. Die hohen Wellen und die Reflexion der Lichtstrahlen der aufgehenden Sonne auf dem Meeresspiegels haben es fast unmöglich gemacht, die orangen Bojen, die als Begrenzung des Schwimmkurses ausgelegt waren, zu erkennen. Zusätzlich waren Lifeguards auf Kayaks auf der rechten Seite des Schwimmkurses positioniert. Einer dieser Lifeguards hat mich den ganzen Schwimmkurs über auf meiner rechten Seite begleitet und mich so toll unterstützt, daß ich die Hälfte des Schwimmkurses bis zum Schiff ganz alleine schwimmen konnte. Sie hat mir mit dem Kaak den Weg gewiesen, da ich die Bojen kaum sehen konnte. Ich konnte das PRO Feld nicht draften, da ich nicht schnell genug vom Start weggekommen bin und ich bin erst zum Draften gekommen, als mich die schnellsten Amateurschwimmer auf der Höhe des Schiffes auf halber Strecke überholt haben. Da habe ich mein Tempo dann stark erhöhtt, um hier noch mithalten zu können. Im letzten Drittel der Schwimmstrecke habe ich sogar noch ein paar Schwimmer überholt, die sich wahrscheinlich am Anfang übernommen haben und dann zurückgefallen sind. In den paar letzten 100 Metern habe ich starke Magenkrämpfe bekommen und ich mußte mich am Ende der Schwimmstrecke übergeben. Das war wohl wegen dem vielen Salzwasser, das ich schlucken mußte. Ich war so erleichtert, als ich endlich am Starnd war und als meine Uhnr dann auch noch angezeigt hat, daß ich meine Schwimmzeit von den Weltmeisterschaften in 2006 um über 15 Minuten verbessert hatte, war ich sehr zufrieden mit meiner Leistungssteigerung und motiviert für den Rest des Wettkampfes.

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Am Anfang der Radstrecke habe ich mich dann zeitweise sehr schlecht gefühlt und ich mußte sehr viel trinken und essen, um den Salzwassergeschmack zu vergessen. Als ich dann den Anfang der Radstrecke im Kona hinter mich gelassen hatte, habe ich meine Kraft wieder zurückgewonnen und ich habe den Rest der Radstrecke noch sehr genossen. Der Wind in Hawi hat mich teilweise gezwungen, mein Tempo stark zurückzunehmen und vorallem bergab mußte ich mehrmals stark bremsen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Das hat mich sicher einige Minuten gekostet.

Der Anfang der Laufstrecke verlief o.k. und ich konnte mein angepeiltes 3 Stunden und 30 Minuten Marathon Tempo gut halten. Am Anfang des Alii Drives habe ich noch einmal Katya gesehen, die bereits am Rückweg war. Der zweite Teil der Laufstrecke und vorallem der Teil im Energylab war extrem schmerzhaft, da ich meine rechte Schulter kaum bewegen konnte. Ich wußte in dem Moment nicht, ob ich verletzt oder nur überbeansprucht war. Ich habe dann auch noch starke Atemprobleme bekommen wegen meiner schmerzhaften Schulter, aber Paul hat mich vor dem Energylab so toll angefeuert und mir mentale Unterstützung gegeben, daß ich den Wettkampf doch noch unter 12 Stunden Gesamtzeit beenden konnte. Und damit habe ich nach wievor noch NIE ein Rennen in meiner Sportlerkarriere AUFGEBEN müssen!

Mehr infromation über die Ironman in Hawaii hier.

Optima

 

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